Kriens-Luzern gelingt am Generali-Cup in Stäfa die Titelverteidigung. Die Zentralschweizer bezwingen im Final GC Amicitia 33:26. Gastgeber Stäfa belegt nach einem 28:24 über Ligakonkurrent Forti Gossau Platz 3.

Schon nach zehn Minuten des Finalspiels war der Mist geführt. Denn der deutlich wuchtigere Titelverteidiger, gecoacht vom ehemaligen Schweizer Nationaltrainer Goran Perkovac, lag bereits 7:1 in Front. «Am Schluss haben wir etwas nachgelassen, aber sonst war das ganz ordentlich», meinte Ramon Schlumpf. Der linke Flügel, der den Frohberg im Sommer 2019 Richtung Kriens verlassen hatte, sah beim Auftritt in seiner alten Heimhalle vor allem in der Defensive viel Positives.

Spektakulär und defensiv stabil

Das Spiel um Platz 3 gewann Handball Stäfa im Duell der beiden NLB-Vertreter gegen Forti Gossau 28:24. Die Gastgeber hatten zwar meist die Nase vorne – in der zweiten Halbzeit sogar immer –, die Entscheidung fiel trotzdem erst in den letzten 90 Sekunden. Mit drei Treffern in Serie waren die Fürstenländer nochmals auf 23:25 herangekommen. Doch dann tanzte Francesco Ardielli seinen Gegenspieler aus und stellte mit dem 26:23 die Weichen endgültig auf Sieg.

«Wir waren zu wenig konstant. Heute passte mit Ausnahme der ersten Viertelstunde gegen Kriens-Luzern nicht viel zusammen», sagte Jonas Mächler, der 2015 von Stäfa nach Gossau gewechselt hatte. Bis zum Meisterschaftsstart in vier Wochen gäbe es noch einiges zu tun, befand der Kreisläufer, der zusammen mit der Neuverpflichtung Clemens Gangl aus Österreich das Abwehrzentrum Gossaus bildet.

Wesentlich besserer Laune war Stäfas Trainer Philipp Seitle: «Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft heute. Wir sind schon deutlich weiter als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.» Einen soliden Eindruck hinterliess die Defensive und vorne sprühten die Akteure vor Spielwitz. Dabei hat die Equipe im Vergleich zur vergangenen Saison einiges an Routine eingebüsst. Nur vier der 14 eingesetzten Feldspieler sind älter als 22-jährig. Ein ganzes Dutzend wurde vom Seeklub selber ausgebildet.

Überraschung knapp verpasst

Im Halbfinal hatten die Stäfner angeführt vom 14-fachen Torschützen Noam Leopold lange mit einer Überraschung liebäugeln können. 19:16 führten die Gelbschwarzen kurz nach dem Seitenwechsel gegen das oberklassige GC Amicitia, acht Minuten vor Schluss immer noch 27:25. Der ehemalige kroatische Nationalspieler Marko Matić war es dann, der mit seinem Treffer zum 30:29 in der 57. Minute das Spiel zum Kippen brachte. Während die Gastgeber in den letzten beiden Minuten in Unterzahl nichts Zählbares mehr produzierten, löste der Favorit aus der Limmatstadt das Finalticket mit zwei weiteren Toren. Wesentlich souveräner setzte sich Kriens-Luzern gegen Forti Gossau durch. Schon zur Pause war beim Stand von 18:7 klar, wer ins Endspiel einziehen würde. Letztlich gewannen die Zentralschweizer 32:21.

Trainingslager in Altenheim

Noch vier Wochen bleiben den Stäfnern, um sich auf den NLB-Meisterschaftsstart am 5. September auswärts gegen Chênois vorzubereiten. Das nächste grössere Puzzleteil dazu ist ab Donnerstag das viertägige Trainingslager im süddeutschen Altenheim. Das geplante Testspiel gegen den TV Willstätt aus der 3. Bundesliga entfällt jedoch. Wegen der Corona-Situation in Deutschland wurde der Saisonstart im nördlichen Nachbarland in den Oktober verschoben. «Viele Mannschaften führen derzeit gar keine Mannschaftstrainings durch», weiss Philipp Seitle. Der 34-jährige Deutsche versucht noch eine andere Spielmöglichkeit zu finden. «Sollte das nicht klappen, würden wir einfach ein internes Spiel organisieren. Der Kader ist dafür gross genug.»

Resultate des Generali-Cup in Stäfa
1. Halbfinal: GC Amicitia Zürich (NLA) - Handball Stäfa (NLB) 32:29 (15:16)
2. Halbfinal: Forti Gossau (NLB) - Kriens-Luzern (NLA) 21:32 (7:18)
Kleiner Final: Handball Stäfa - Forti Gossau 28:24 (13:10)
Final: Kriens-Luzern - GC Amicitia Zürich 33:26 (18:8)
Rangliste: 1. Kriens-Luzern. 2. GC Amicitia. 3. Handball Stäfa. 4. Forti Gossau.

Im Spiel um Rang 3 ringt Stäfa Gossau nieder.

Gegen den NLA-Klub GC Amicitia hält Handball Stäfa lange mit.