Ein weiterer Schritt in die Zukunft

Bei Handball Stäfa kommt es im Nachwuchsbereich auf die neue Saison hin zu einigen Veränderungen. Geschäftsführer Roger Felder beantwortet nachfolgend einige Fragen dazu.

Im Jugend-Leistungsbereich gibt es einige Änderungen?

Roger Felder: «Ja, es freut mich sehr, dass wir mit Raki Sherpa einen topmotivierten Handballverrückten als Chef Leistungssport Jugend engagieren konnten. Er wird die Verantwortung über den ganzen Leistungsbereich bei den Jungs haben und auch als Schnittstelle zu den Mädels und in den Aktivbereich fungieren.»

Hat das auch Auswirkungen auf den Rookies-Bereich?

«Ja klar, Raki wird die Rookiestrainings leiten und zusammen mit Mike Felder somit die Verantwortung im Rookiesbereich haben. Markus Jud wird ihn dabei in der kommenden Saison tatkräftig unterstützen und so einen problemlosen Übergang in der Verantwortung ermöglichen.»

Was gibt es sonst noch für Änderungen?

«Wir starten mit dem Projekt «Top-Rookies»! Es richtet sich an Rookie-Mitglieder (Jungs/Mädels), welche in den Trainings konzentriert, lernbegierig und motiviert sind, Talent und/oder Potenzial für den Spitzenbereich haben, den Handballsport priorisieren, neben Schule/Beruf ihm alles unterordnen und die Unterstützung der Eltern geniessen.»

Was darf ein Top-Rookie erwarten?

«Der Top-Rookie soll zusätzliche, auf ihn zugeschnittene Trainingseinheiten erhalten, um sich sportlich und körperlich weiterentwickeln zu können. Er erhält persönliche Trainingspläne – auch für Ferien – und muss die Ausführung seinem Betreuer digital vorweisen können.

Jeder Top-Rookie erhält einen persönlichen Betreuer, welcher mit ihm und seinen Erziehungsberechtigten die persönliche Weiterentwicklung koordiniert. Dies muss sich nicht nur auf den Handball beziehen, auch Themen wie Ernährung, Mental Coaching, Sporthypnose oder Lerncoaching, sowie medizinische Unterstützung sind dabei wichtige Eckpfeiler in der Entwicklung.»

Wer sind die Betreuer?

«Zum Projektstart haben wir zwei Personen, welche die Top-Rookies betreuen: Mike Felder und Luki Maag. Da der Betreuer auch entscheiden muss, in welchem Team der Top-Rookie trainiert und spielt, sollte der Betreuer selbst nicht Haupttrainer eines Teams sein. Zentral ist der Top-Rookie, seine Weiterentwicklung und Förderung. Der Betreuer muss mit den involvierten Trainern sicherstellen, dass der Spieler gefördert, aber nicht überfordert wird.»

Was wird vom Top-Rookie erwartet?

«Der Top-Rookie muss eine klare Vorstellung haben, was er in den nächsten zwei, drei Jahren erreichen will und wohin sein Weg gehen soll. Es muss ihm klar sein, dass er viel investieren muss. Er wird einen Vertrag mit uns unterschreiben, der ihn – und sein Umfeld – auch in die Pflicht nimmt.»

Was erhofft sich Handball Stäfa von diesem Konzept?

«Wir sind im Leistungsbereich umgeben von Vereinen, welche aus kleineren oder grösseren Subregionen bestehen (GC, Pfadi) oder Leistungszentren (Pilatus, Nordwest, Aargau Ost, OHA, Fürstenland, etc), welche meist über einen oder mehrere festangestellte Trainer verfügen, welche sich um die Aus- und Weiterbildung der Spielenden kümmern.

Wir bilden 11- bis 14-Jährige aus, welche dann aber abwandern, weil wir ihnen nicht mehr die Unterstützung bieten können, welche sie für eine Weiterentwicklung brauchen oder stagnieren, weil wir sie nicht optimal unterstützen und pushen können. Zudem sind wir im Moment nicht attraktiv genug für junge Spielende aus der Umgebung, weil unsere Mitbewerber mehr bieten oder Standortvorteile haben.

Handball Stäfa soll und muss heute und morgen auf die eigene Jugend bauen! Wir sind ein Dorfverein, notabene aber auch der – bezüglich Lizenzen – fünftgrösste Verein in der Schweiz. Aber wir werden nie (mehr) finanziell mit den Grössten mithalten können und wollen (Anmerkung der Redaktion: Das Budget der 1. Mannschaft der Top-3-Vereine in der QHL beträgt 2 bis 3 Millionen Franken)! Wir müssen unsere Ressourcen in Stäfa in unsere Jugend investieren, in unsere eigenen Spieler und sie an die Spitze begleiten.»

Wie werden die Top-Rookies ausgewählt und wie viele sind es?

«Im Moment haben wir zwölf Spieler definiert, welche sich nun überlegen müssen, ob sie dabei sein wollen. Weitere können dazu kommen. Man kann sich melden oder wird von den Trainern als KandidatInnen definiert. Jedoch haben wir im Moment auch einen klar definierten Budgetrahmen. Einen Drittel der Kosten tragen die Eltern, zwei Drittel der Verein. Das Team um Thomas Engeli sucht natürlich Partner für diese Konzept und je schneller wir solche finden, umso mehr Möglichkeiten haben wir, weiter Talente aufzunehmen. Wir rechnen mit Kosten von rund CHF 2’000.- pro Spieler pro Jahr.»

Besten Dank für diese Informationen….

«Stopp, etwas ist noch ganz wichtig!! Wir konzentrieren uns im Moment nicht nur auf die männlichen Leistungssportler und den Aufstieg in die QHL…..

  • Wir haben mit Handball «Stäfa Rookie Girls only» einen ersten Schritt auch bei den Mädchen gemacht. René Landolt wird am Mittwoch diejenigen Mädchen speziell fördern, welche nicht mit den Jungs zusammen im Rookies-Training mitmachen wollen.
  • Wir haben mit Wojtek Przychodny einen tollen engagierten Jugend-Breitensport Verantwortlichen gefunden. Er stellt dabei die Schnittstellen zu Raki Sherpa, Tanja Kölliker (U13 Breite/Kinderhandball) und dem Aktivbereich sicher.
  • Sobald unsere Aktiven fertig gespielt haben – am 26. April ist das Rückspiel 2. Liga Barrage in Kreuzlingen – werden wir mit den Key-Personen zusammen schauen, wie wir auch in diesem Bereich einiges optimieren können und den Stellenwert des Breitensports bei Stäfa sichtbarer machen können.

Ich hoffe, wir können alles stemmen. Wer mithelfen will, wer in irgendeiner Form sich in unserem tollen Verein engagieren will, soll sich bitte melden. Wir brauchen überall Leute, welche ein gelb-schwarzes Herz haben – sichtbar sind im Moment leider noch viel zu wenig!»